UI-Design, UX-Design und Webdesign: Was machen die unterschiedlichen Fachbereiche und wie arbeiten sie zusammen?
Die Zeiten, in denen es für Erfolge im Netz genügte, eine statische Website mit einigen Informationen zu Unternehmen und Leistungen zu schalten, sind längst passé. Das Internet und dessen Möglichkeiten nehmen mittlerweile eine zentrale Stellung in immer mehr Lebensbereichen ein, sodass Menschen längst gewisse Standards voraussetzen. Diejenigen Betriebe, welche die Erwartungen ihrer Zielgruppe im Netz erfüllen und vielleicht sogar übertreffen, werden besonders häufig für die Lösung spezifischer Herausforderungen oder Bedürfnisse gewählt.
Bei der Schaffung entsprechend vorteilhafter Voraussetzungen spielt zielgruppengenaues, rundum strategisch kluges Webdesign eine zentrale Rolle. Um wiederum ein solches Webdesign schaffen zu können, sind ein passendes UI-Design und UX-Design von großer Bedeutung.
Warum das so ist und was Webdesigner, UI-Designer sowie UX-Designer genau tun, lesen Sie in diesem Beitrag.
Was macht ein Webdesigner?
Die Beantwortung dieser Frage scheint zunächst sehr einfach: Natürlich kümmert sich ein Webdesigner bzw. das Webdesign um die gestalterische Ausarbeitung einzelner Pages einer Website – das aber nur im engeren Sinne.
Tatsächlich präsentiert sich der Aufgabenbereich eines Webdesigners unter den heutigen – teils oben beschriebenen – Voraussetzungen weitaus komplexer. Im weiteren Sinne bedeutet Webdesign deutlich mehr als die reine Gestaltung und die Realisierung von Webseiten.
Wenn Sie eine Internetpräsenz erstellen lassen möchten, tun Sie dies natürlich nicht aus dem Blauen heraus. So sind immer auch eine eingehende Planung, die Koordinierung einzelner Schritte und Kontrolle Teile eines solchen Projekts. Bei heutigen Webprojekten geht es ganz zentral darum, eine optimale Lösung zu schaffen, welche deren Zielgruppe bestmöglich bei der Bewältigung ihrer Probleme oder Wünsche, die wiederum im Zusammenhang mit den Leistungen des Unternehmens stehen, unterstützt. Dabei gilt es dafür zu sorgen, dass die Zielgruppe sämtliche Pages bzw. die integrierten Features bestens nutzen kann – idealerweise resultieren hier in allen Bereichen echte Mehrwerte. Dafür müssen die Voraussetzungen der Zielpersonen differenziert erfasst und diese auf die Website übertragen werden. Ferner sind eine geeignete Struktur auszuarbeiten und ein Konzept zu erstellen, welches praktisch den Rahmen der Notwendigkeiten darstellt. An all dem ist der Webdesigner maßgeblich beteiligt.
Ein guter Webdesigner arbeitet darauf hin, dass eine Webpräsenz aus seiner Hand präzise das (positive) Erlebnis erzeugt, welches deren Zielpersonen wünschen oder benötigen. Er trägt mit seiner Arbeit erheblich zur Führung der letztendlichen Website-Nutzer in Richtung der gewünschten Conversions bei.
Behalten Sie insbesondere die letzten Zeilen im Hinterkopf, wenn Sie die folgenden Absätze zu UI-Design und UX-Design lesen.
Was macht ein UI-Designer?
Das User-Interface (UI) ist bezogen auf das Webdesign die Benutzeroberfläche einer Website. Es handelt sich um ein grafisches und funktionales Layout – bestehend aus sämtlichen Schaltflächen, Texten, Bildern, Icons und anderen Elementen, mit denen User interagieren können.
UI-Designer sind für den Entwurf entsprechender Interfaces zuständig. Für sie gilt es unter anderem Schaltflächenformen, Schriftarten, Farbschemata und andere einzubindende Features zu bestimmen sowie Ausmaße der betreffenden Bereiche festzulegen. Es liegt am UI-Designer, sicherzustellen, dass die Benutzeroberfläche einer Website attraktiv, visuell zur Interaktion anregend und passend zum Zweck der Anwendung erstellt wird. Das UI-Design gestaltet also praktisch das Aussehen der Nutzeroberfläche in Verbindung mit der optimalen Funktion bzw. Bedienung dieser.
Diese Fachleute sind heute im Online-Bereich faktisch zumeist Webdesigner mit erweiterten Kompetenzen. Gute Website-Gestalter haben immer auch breitere Kenntnisse im UI-Design.
Was macht ein UX-Designer?
Die User-Experience (UX) ist in Bezug auf das Webdesign die Nutzererfahrung, die aus der Verwendung einer Website resultiert. Diese wird maßgeblich dadurch bestimmt, wie ein Benutzer mit den einzelnen Pages und deren Features interagiert.
- Ist eine Interaktion ohne Barrieren und zudem intuitiv möglich oder wird es womöglich an irgendeiner Stelle Probleme geben?
- Fühlt sich die Navigation logisch oder willkürlich an?
- Kann die Interaktion dem Nutzer das Gefühl vermitteln, dass die Website wirklich dazu beiträgt, zu lösenden Aufgaben bzw. Herausforderungen oder Bedürfnisse effizient zu bewältigen?
Diese und ähnliche Fragen müssen sich UX-Designer zentral stellen sowie entsprechende Erkenntnisse in ihre Arbeit einbinden.
Die Benutzererfahrung wird also maßgeblich dadurch bestimmt, wie leicht oder schwierig es ist, mit den vielen Elementen einer Benutzeroberfläche, also des UI, zu interagieren, welche durch den UI-Designer erstellt wurden.
Demnach beschäftigt sich das Design der UX ebenfalls mit der Benutzeroberfläche einer Anwendung, weshalb der Unterschied zwischen UX-Design und UI-Design mitunter unklar ist.
Während aber das User-Interface-Design vornehmlich die Aufgabe hat, eine Entscheidung zu treffen, wie die Nutzeroberfläche aussehen und funktionieren soll, ist das User-Experience-Design grundsätzlich verantwortlich dafür, dass mit der Nutzung auch wirklich die gewollten kognitiven Prozesse entstehen. UX-Designer sind eher auf strategischer Ebene tätig und UI-Designer auf praktischer.
UX-Designer legen die Struktur der Benutzeroberfläche und deren Funktionalität fest. Sie müssen optimale Abfolgen schaffen und ein perfektes Ineinandergreifen der UI-Elemente gewährleisten, wobei der Endanwender stets im Fokus ist.
Funktioniert die Benutzeroberfläche barrierefrei und lässt sie sich intuitiv bedienen, bedeutet das für den User sehr wahrscheinlich eine gute Experience. Gestaltet sich die Verwendung aber kompliziert oder allgemein nicht zweckmäßig, resultiert mit großer Wahrscheinlichkeit eine negative Erfahrung. Und diese ist natürlich unbedingt zu vermeiden.
Damit sie eine gute Benutzererfahrung garantieren können, arbeiten UX-Designer idealerweise eng mit den letztlichen Anwendern und mit dem UX-Design zusammen. In Testläufen wird spezifisches Feedback der User erzielt und in die weitere Entwicklung eingebunden. Für UX-Designer ist es besonders wichtig, ein ganzheitliches Verständnis dafür zu haben, wie User mit betreffenden Webseiten interagieren (möchten).
Selbstverständlich ist schon bei der Gestaltung des UI – wie auch zuvor bereits angedeutet – ein Verständnis für eine guten UX vonnöten. Somit sind gute Webdesigner in aller Regel in gewissem Maß auch UX-Designer.
Wie Webdesign, UI-Design und UX-Design zusammenarbeiten?
Ein UX-Designer entscheidet also, wie eine Benutzeroberfläche funktionieren soll, um bestimmte kognitive Prozesse auszulösen, während Webdesigner und UI-Designer vornehmlich daran arbeiten, diese visuell zu gestalten und sie auf technischer Ebene funktionell zu machen.
Hierbei handelt es sich de facto um einen sehr kollaborativen Prozess – entsprechende Fachleute verfahren immer in enger Zusammenarbeit. Es ist sogar schwierig, genau festzumachen, ob erst einmal die UX oder zunächst das UI gestaltet werden sollte. Im Regelfall müssen betreffende Planungen und Tests parallel verlaufen, damit sie schließlich wirklich effizient zu maximal positiven Effekten führen.
Dazu ein kleines Beispiel: Angenommen, es sollen zu einem bestimmten Zeitpunkt im Prozess des Designs zusätzliche Schaltflächen in einem Website-Interface hinzugefügt werden, da andernfalls ein schwerwiegendes Defizit entstünde. Das Einfügen wird sich sehr wahrscheinlich auf das gesamte Interface auswirken. Es ändert die Art und Weise, wie die übrigen Schaltflächen organisiert werden müssen und erfordert vermutlich ebenfalls eine Anpassung ihrer Form oder Größe.
Der UX-Designer würde die beste Anordnung herausstellen, um weiterhin eine ideale Nutzererfahrung gewährleisten zu können. Der UI-Designer wiederum würde die Buttons entsprechend anpassen, damit sie im Gesamtkontext technisch bestens funktionieren.
Erfolgen solche Vorgänge nicht integriert und bei ständigem direkten Austausch, könnte es sein, dass das Design zwar unter den feststehenden Aspekten einer guten Experience vonstattengeht, diese sich letztendlich aber nicht bewahrheiten und man viel Zeit verschenkt.
Informationen als Schlüssel
Daten bzw. deren Erhebung sind sowohl im UI-Design und Webdesign als auch im UX-Design von größter Bedeutung. Für alle Disziplinen ist es wichtig, möglichst viele gute Informationen zu sammeln. Diese sind bei der Erstellung geeigneter Designs immens hilfreich.
Was das bedeutet? Ganz einfach: Ohne zu erfassen, was die letztendlichen User vermutlich möchten oder benötigen bzw. bei welchen Herausforderungen oder Wünschen die Website genau behilflich sein muss, kann diese ihre Aufgaben natürlich nicht zielgenau erfüllen. Darüber hinaus ist es höchst wichtig, festzustellen, was die Zielgruppe von der Website generell erwartet.
Derartige Erhebungen verlaufen häufig iterativ. Das bedeutet, es finden optimalerweise Usability-Sessions statt, im Zuge derer echte User beispielsweise mit skalierten Varianten bestimmter Funktionen oder Designs interagieren. Dabei ist unter anderem festzuhalten, ob die Gestalter auf dem richtigen Weg sind oder eher nicht.
Darüber hinaus sind Tracking-Daten und ebenso Mitbewerberanalysen überaus hilfreich, um zielgenau zu erfassen, welches Design am besten funktioniert und nicht zuletzt Alleinstellungspotenziale zu erkennen.
Sämtliche Informationen müssen ausgewertet und in die Design-Prozesse integriert werden.
Webdesign, UI-Design und UX-Design: Unterschiedliche Disziplinen, die aber (idealerweise) harmonisch kooperieren
Webdesign und UI-Design haben heute viele Parallelen und auch das UX-Design nimmt in beiden Bereichen eine wichtige Position ein. Diese Fachbereiche greifen optimalerweise in allen Stadien der Entwicklung einer Website ineinander. Eine solche Kooperation ist faktisch eine wesentliche Prämisse für den Erfolg.
So kann eine ansehnliche Aufmachung eine schlechte Benutzeroberfläche voller Barrieren nicht retten. Andersherum entfaltet aber auch eine perfekt ausgearbeitete UX niemals ihr volles Potenzial, wenn das Interface nicht in ihrem Sinne funktioniert. Beides führt dazu, dass eine Website von ihrer Zielgruppe tendenziell weniger gerne genutzt wird und ihre Ziele damit nicht voll erreichen kann.
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